Konstruktion und Eigenschaften

Um eine Ganzglastür herzustellen, wird eine Glasscheibe (Einscheiben-Sicherheitsglas oder Verbundsicherheitsglas) auf Maß zugeschnitten, ihre Kanten und eventuellen Glasausschnitte bearbeitet und Lochbohrungen für die Bänder vorgenommen. Danach wird die Glasscheibe in einem Ofen auf über 600°C erhitzt und anschließend von einem Kaltluftgebläse schlagartig abgekühlt. Durch diesen Vorgang entsteht im Glas eine thermische Vorspannung, d.h. Zug- und Druckspannungen, die das Glas in sich stabilisieren und seine Verwendung als Bauteil erst ermöglichen. Die Dicke des Glases richtet sich nach der Türblattgröße. Standard sind 8 mm; möglich sind aber auch Dicken von 10 mm, 12 mm und mehr. 

Ganzglastüren können in Holz- und in Stahlzargen eingesetzt werden. Sie werden entweder mit waagrecht nebeneinander liegenden Bohrungen für zweiteilige Bänder (Studiobänder) ausgestattet oder mit senkrecht übereinander liegenden Bohrungen für dreiteilige Bänder (Office-Bänder). Office-Bandsysteme sind für schwerere Türblätter zu empfehlen.

Ganzglastüren sind stabil, form- und alterungsbeständig, widerstandsfähig gegen Kratzer und haushaltsübliche Reinigungsmittel. Sie sind genauso pflegeleicht wie eine Fensterscheibe. Wichtig ist: Die Kanten einer Glastür dürfen nie gestaucht werden (Glastür nicht auf einer Kante absetzen oder kippen), da sonst die Gefahr besteht, dass sich die Spannung auflöst und das Glas in kleine Krümel zerfällt.