Fenster und Türen am Passivhaus - Blog Detail
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Im Querschnitt wird die Mehrfachverglasung eines modernen Passivhausfensters sichtbar.
© VELUX
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Aluminium-Haustüre nach Passivhausstandard mit UD-Werten von bis zu 0,47 W/(m2K).
© Hörmann
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Dachfenster nach Passivhausstandard unterscheiden sich in der Handhabung kaum von herkömmlichen Dachfenstern.
© VELUX
01. September 2020

Fenster und Türen am Passivhaus – worauf Sie achten müssen

Energiesparende Gebäude sind nicht nur ein flüchtiger Trend. Sie bieten mehr Komfort und Behaglichkeit als konventionelle Gebäude und sparen gleichzeitig Energie und Heizkosten. Wir zeigen Ihnen, was ein Passivhaus ausmacht und was sie bei Fenstern und Außentüren beachten müssen.

Was ist ein Passivhaus? 

Eigentlich ist ein Passivhaus nichts weiter als ein Gebäude auf dem neuesten Stand der Technik, das ohne klassische Gebäudeheizung auskommt. Aber wie kann das überhaupt funktionieren? Zum einen durch eine gute Dämmung. Zum anderen durch Wärmetausch. Unterm Strich bedeutet das: Das Haus heizt und kühlt sich passiv - ohne dass Sie etwas tun müssen, weder lüften noch heizen.

Ein Passivhaus ist luftdicht gebaut. Durch eine kontrollierte und automatische Wohnraumlüftung mittels einer Lüftungsanlage werden verbrauchte Luft und Wasserdampf nach außen transportiert - ganz ohne das übliche Lüften mit offenen Fenstern. Durch Wärmerückgewinnung kommt im Winter warme Luft ins Haus. Somit heizt und kühlt sich das Haus von ganz alleine.

Die Vorteile sind nicht nur hoher Komfort und Behaglichkeit ganz ohne Staubbelastung in den Räumen, sondern auch Ersparnisse bei der Heizenergie von bis zu 90%. Fenster kann man öffnen, muss es aber nicht wie das beim konventionellen Haus der Fall ist.  

Welche Kriterien muss ein Passivhaus erfüllen?

Sie wollen sichergehen, dass die angestrebten Standards auch erreicht werden? Dann führt kein Weg an einer Zertifizierung vorbei. Sie können eine Stelle beauftragen, die überprüft, ob Gebäudehülle und Haustechnik den Standards entsprechen. Ist das der Fall, dann erhalten Sie das Siegel “zertifiziertes Passivhaus”

Führend bei der Definition und Überprüfung von Standards ist das Passivhaus Institut (PHI). Als unabhängiges Forschungsinstitut hat es eine internationale Spitzenposition rund um die Forschung und Entwicklung von Passivhäusern. Die Kriterien, die ein Passivhaus erfüllen muss, sind vielfältig und komplex. Erfahren Sie mit dem Bauvorhaben-Konfigurator mehr über die Kritierien, indem Sie Ihren Profi vor Ort finden.

Welche Kriterien müssen Außentüren im Passivhaus erfüllen?

Zunächst hängt das von der Klimazone ab, in der man lebt. In Deutschland, Österreich und der Schweiz leben wir in kühl-gemäßigtem Klima. Das Material der Türe spielt eine untergeordnete Rolle - hier gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Wichtig ist, dass sie klare Kriterien erfüllt, denn sie muss eine hohe Wärmedämmung garantieren. Man spricht dabei auch vom U-Wert. Der U-Wert beschreibt, wie viel Wärme pro Quadratmeter Fläche nach draußen entschwindet, wenn die Temperatur draußen um ein Grad niedriger ist als drinnen. Die Tür muss dabei gewissen U-Grenzwerte in mehreren Bereich erfüllen:

  • Beim Rahmen (Uf)
  • Bei der Füllung (Uf)
  • Bei den Glaselementen (Ug)

Besonders wichtig ist bei Passivhaustüre, dass sie ausreichend luftdicht ist. Um dem Standard zu entsprechen, muss die Luftdichteklasse 3 nach DIN EN 12207 erfüllt sein. Damit erfüllt Ihr Fenster die Vorgaben und Sie können sichergehen, dass kaum wertvolle Energie und Wärme nach verloren geht.

Welche Kriterien müssen Fenster beim Passivhaus erfüllen?

Falls Sie über einen Neu- oder Umbau eines Hauses nachdenken, sollte zunächst die Ausrichtung der Fenster wohl überlegt sein. Die richtige Anordnung ist wichtig, um im Winter Sonnenenergie mehr in das Haus zu lassen, als Wärmeenergie nach außen gelassen wird. Größere Glasflächen sollten idealerweise nach Süden ausgerichtet werden. Im Sommer kommt es mit Südfenstern übrigens zu keinem Problem, denn dann steht die Sonne besonders hoch. Dadurch wird ein Großteil der Sonne dann reflektiert. Insgesamt ist die Sonneneinstrahlung bei Passivhausfenstern zur warmen Jahreszeit also begrenzt. 

Eine zu starke Ost- oder Westausrichtung hingegen kann eher zu einer Überhitzung führen, da die sommerliche Morgen- und Abendsonne in den beiden Himmelsrichtungen tief steht. Möglicherweise brauchen Sie für Ost- und Westfenster im Sommer einen Sonnenschutz. 

Besonders wichtig ist bei Fenstern das Behaglichkeitskriterium. Demnach sollte die mittlere Oberflächentemperatur der Innenseite des Fensters im Winter maximal 3°C von der Innentemperatur des Hauses abweichen. Für Mitteleuropa bedeutet das: Der effektive U-Wert der Fenster darf, wie bei den Türen, gewissen Grenzwerte nicht überschreiten. Neben dem U-Wert ist bei Fenstern auch der G-Wert entscheidend. Er gibt an, wieviel Wärme von außen nach innen gelangt. Erfüllt ein Fenster die Norm DIN EN ISO 10077, können Sie sicher sein, dass das Fenster für ein Passivhaus geeignet ist.

Sie interessieren sich für ein Türen und Fenster am Passivhaus, aber benötigen mehr Informationen und eine persönliche Beratung zu Türen und Fenstern? Dann starten Sie jetzt den Bauvorhaben-Konfigurator und finden Ihren Profi vor Ort.