Bauen mit Holz - Werkstoff der Zukunft - Blog Detail
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Beim Bauen mit Holz sind architektonisch kaum Grenzen gesetzt. © Hörmann
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Holz schaft ein gutes Raumklima, da es Schadstoffe bindet. © Roto
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Sie möchten kein ganzes Holzhaus? Auch Bauelemente aus Holz, z.B. Treppen, verbessern das Wohnklima. © Dolle
19. November 2021

Bauen mit Holz - Werkstoff der Zukunft

2021 erreichte die Holzbauquote in Deutschland erstmals 20%. Jedes fünfte Bauvorhaben war also ein Holzbau. Fachleute gehen davon aus, dass der Holzbau in den nächsten Jahren einen echten Boom erleben wird. Hier lesen Sie mehr über die Gründe.

2021 erreichte die Holzbauquote in Deutschland erstmals 20%. Jedes fünfte Bauvorhaben war also ein Holzbau. Fachleute gehen davon aus, dass der Holzbau in den nächsten Jahren einen echten Boom erleben wird.

Dafür gibt es vor allem zwei Gründe:

  1. Holz hat alle notwendigen Eigenschaften eines Baustoffes und ist kostengünstiger als gewöhnliche Baumaterialien. Wenn Baugrund ohnehin immer teurer wird und auch die Baukosten steigen, ist Holz eine Lösung, kostengünstigen Wohnraum zu schaffen.
  2. Holz ist ein nachhaltiger Rohstoff mit hervorragender Umweltbilanz. Durch die ansteigende CO2-Bepreisung wird Holz einen weiteren Kostenvorteil gegenüber Zement, Stahl und Co. erringen.

Beim Gedanken, das eigene Haus mit Holz zu bauen oder zu renovieren, bleiben viele Menschen aber skeptisch. Deswegen möchten wir Ihnen die wichtigsten Fragen rund um das Thema Bauen mit Holz beantworten:

  • Warum ist Holzbau nachhaltig und klimafreundlich?
  • Was sind die technischen Eigenschaften von Holz?
  • Was passiert, wenn ein Holzhaus brennt?
  • Was die Vor- und Nachteile beim Bau mit Holz – und was müssen Sie unbedingt beachten?
  • Welche Bauelemente wie Türen und Tore kann ich aus Holz beziehen?

Warum Holz so umweltfreundlich ist

Holz ist ein natürlicher und nachwachsender Rohstoff. In Deutschland wächst jährlich viel mehr Holz nach, als geerntet wird. Bereits das zeichnet Holz als nachhaltigen Rohstoff aus.

Zudem ist auch die CO2-Bilanz von Holz hervorragend. Ein Baum nimmt klimaschädliches CO2 aus der Luft aus und bindet es in sich selbst. Nicht umsonst spricht man von Bäumen als beste Klimaschützer. Das CO2 wird nur dann wieder freigesetzt, wenn ein Baum „stirbt“ – sei es durch das Verbrennen im Kaminofen oder die natürliche Verrottung von Totholz im Wald.

Wenn Sie mit Holz bauen, besteht Ihr Haus aus nicht nur aus einem natürlichen und nachhaltigen CO2-Speicher. Auch der Energieaufwand bei der Produktion von Holzbaustoffen ist deutlich geringer als bei anderen Baustoffen.

Auch wenn ein Holzhaus irgendwann ausgedient hat, kann das das Holz als Brennstoff genutzt werden. Aber auch die Natur kann Holz von ganz alleine wieder vollständig abbauen. Holz ist also ein nachhaltiger Rohstoff, der sich sogar natürlichen recyclen lässt – bei den meisten anderen Baumaterialien unvorstellbar!

Technische Eigenschaften

Hätten Sie es gewusst? Holz ist der stabilste aller Baustoffe mit wärmedämmenden Eigenschaften. Aber es gibt noch viele weitere Eigenschaften, die Holz im Vergleich mit anderen Materialien als geeigneten Baustoff auszeichnen:

  • Holz hat ein geringeres Gewicht als Stahl oder Beton.
  • Ein Holzhaus ist nach dem Aufbau direkt tragfähig.
  • Holzwände können Wasserdampf nach außen entweichen lassen – ganz ohne Dampfbremsfolie.

Was passiert, wenn ein Holzhaus brennt?

Holz ist Brennmaterial Nummer Eins. Also muss ein Holzhaus doch beim kleinsten Feuer schnell brennen – und im Brandfall dann rasch wie ein Kartenhaus zusammenfallen, oder?

Solche Vermutungen gehören leider zu den weit verbreiteten Irrtümern rund um das Thema Holzhaus. Denn tatsächlich haben Holzhäuser kein erhöhtes Brandrisiko. Außerdem entflammt Holz sehr langsam und brennt kontrollierbar ab. Jeder, der schon einmal ein Lagerfeuer geschürt hat, hat es erlebt. Oder haben Sie es schonmal geschafft, ein Lager- oder Kaminfeuer ohne Anzündhilfen zu entfachen?

Holz bildet beim Abbrennen eine Schutzschicht aus Kohle. Diese wirkt zunächst isolierend und lässt keinen Sauerstoff ins Innere des Holzes gelangen. Weil der Brand dann nicht weiter angefacht wird, ersticken in den meisten Fällen die Flammen.

Wenn ein Haus brennt, hat dies meist nichts mit dem Baumaterial zu tun. Brände entstehen fast immer durch Fahrlässigkeiten, falsche Nutzung oder Mängel an elektrischen Geräten - oder wegen Schäden an Stromleitungen. Alles beginnt dabei meist mit einem kleinen Brandherd, der dann schnell auf Bücher, Vorhänge oder Möbel überspringt.

Das Baumaterial ist bei Bränden also insgesamt unbedeutend. Deshalb gibt es zwischen Holzhäusern und „klassischen“ Häusern auch kaum mehr Preisunterschiede bei einer Brandschutzversicherung.

Vorteile beim Bauen mit Holz

Neben dem großen Aspekt der Umwelt- und Klimafreundlichkeit gibt es viele weitere praktische Vorteile beim Bauen mit Holz:

  • Durch die Entwicklung moderner Bauholzprodukte sind der Architektur fast keine Grenzen mehr gesetzt.
  • Die Bauzeit am Bauplatz ist viel geringer, weil viele Element bereits im Werk vorgefertigt werden und weil viele Trockenzeiten auf der Baustelle entfallen.
  • Die Qualität der Bauteile kann leichter gewährleistet und kontrolliert werden, da vieles vorgefertigt wird.
  • Durch Holzwände lässt im Vergleich zu anderen Baustoffen bis zu 9 % mehr Wohnraum gewinnen, weil die Wände dünner gebaut werden können – und das bei gleicher Wärmedämmwirkung.

Und auch das fertige Holzhaus hat so einige Vorteile zu bieten:

  • Unversiegelte Oberflächen aus Holz sind feuchtigkeitsregulierend. Überschüssige Feuchtigkeit wird von selbst aufgenommen und wieder freigesetzt.
  • Holz schafft eine gute Raumluft, indem es Schadstoffe bindet.
  • Holzhäuser sind besonders Allergikerfreundlich.

Nachteile des Holzbaus

Natürlich hat auch das Bauen mit Holz einige Nachteile. Die wichtigsten und größten Mankos von Holzhäusern sollten Sie auf jeden Fall kennen.

  • Stark ausgefallene Vorstellungen rund um Architektur ist mit Holz nicht immer umsetzbar.
  • Ein Holzhaus hat schlechtere schallisolierende Eigenschaften und ist somit hellhöriger.
  • Holzhäuser sind oft schwieriger zu Sanieren, beispielsweise nach einem Wasserschaden.
  • Der Wiederverkaufswert eines Holzhauses ist oft geringer als der eines Massivhauses.
  • Dauerhafte Feuchtigkeit oder stehendes Wasser können einem Holzhaus extrem schaden und schnell zu Schimmel- und Pilzbefall führen

Bauelemente aus Holz – auch für Massivhäuser?

Ob Sie mit Holz bauen sollen, oder doch lieber auf ein klassischs Massivhaus setzen sollten, lässt sich pauschal nicht beantworten. Bei der Wahl Ihrer Bauweise sollten sie möglichst alle wichtigen Faktoren beachten, die eine Rolle spielen.

Egal ob die Lage des Hauses, Ihre finanzielle Situation, persönliche Umstände wie Allergien, Ihre persönliche Einstellung zum Thema Nachhaltigkeit und vieles mehr.

Immer häufiger kommt es deshalb vor, dass sich Hausbesitzer bei der Renovierung ihres Eigenheims und beim Austausch alter Bauelemente für das Material Holz entscheiden. Die vielen guten Gründe dafür sind Ihnen ja nun bekannt.

Wenn Sie also gerade über Einbau neuer Innentüren, Fenster, oder aber auch eine neue Treppe aus Holz nachdenken, sollten Sie sich unbedingt umfänglich von einem Experten beraten lassen. Es gibt ebenfalls ein großes Angebot qualitativ hochwertiger Haustüren und Garagentore namhafter Hersteller aus Holz.

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