Wie lässt sich der Lichteinfall durch mein Dachfenster optimieren?

Richtig geplante Dachfenster bieten bis zu dreimal mehr Lichteinfall als herkömmliche Fenster. Dazu gilt es aber das Dachfenster genau auf die Dachschräge und Lichtverhältnisse im Dachgeschoss abzustimmen.

  1.  Ausrichtung der Fenster
    Natürlich ist es immer vom Grundriss des Dachgeschosses abhängig, zu welcher Himmelsrichtung die Fenster zeigen. Es ist für eine optimale Helligkeitsverteilung jedoch empfehlenswert die Fenster, wenn möglich, in unterschiedliche Himmelsrichtungen zeigen zu lassen.
    Fenster, die nach Osten oder Westen zeigen, sind im Dachgeschoss optimal, da hier einerseits morgens bzw. am Abend lange Sonne in die Wohnung gelangt, andererseits aber keine zu starke Sonneneinstrahlung auf das Fenster trifft und damit die Hitzeentwicklung nicht allzu stark ist. Als Sonnenschutz genügen hier oft schon Plissees. Durch besonders tief sitzende Fenster kann auch bei niedrig stehender Sonne das einfallende Licht optimal aufgefangen werden. Bei Fenstern, die nach Süden ausgerichtet sind, ist der Lichteinfall am stärksten und der Raum auch in den dunklen Wintermonaten angenehm hell. Jedoch gilt es hier auch zu beachten: Ein guter Sonnenschutz, beispielsweise durch Rollläden oder eine Hitzeschutzmarkise ist auf der Südseite unerlässlich, damit sich der Raum unter dem Dach im Sommer nicht zu stark aufheizt.
    Fenster zum Norden hin sind nur eingeschränkt zu empfehlen, da hier wenig Sonne hineingelangt. Entweder werden hier kleine Fenster verbaut oder aber, wenn Helligkeit im Raum gewünscht ist, beispielsweise im Arbeitszimmer, bewusst besonders große, um das wenige vorhandene Licht optimal zu nutzen.
  2. Breite der Fenster
    Die Breite der Fenster ist nicht vom Sparrenabstand im Dach abhängig, weshalb hier keine generelle Empfehlung gegeben werden kann. Die DIN-Norm DIN 5034 gibt aber eine Richtlinie zur Summe der Breiten von Dachfenstern an die Hand: Demnach sollen die Breiten aller Dachfenster in einem Raum addiert 55% des Gesamtbreite des Raumes entsprechen.
  3. Länge der Fenster
    Die Länge der Fenster hängt vor allem von der Dachneigung ab: Steilere Fenster benötigen für denselben Lichteinfall kürzere Fenster als Dächer mit einer geringen Dachneigung. Umgekehrt gesprochen: Bei einer geringen Dachneigung sind längere Dachfenster nötig.
  • Bei Schwingfenstern ist eine Fensterhöhe von ca. 90 cm über dem Boden als Unterkante und 2 Meter über dem Boden als Oberkante zu empfehlen. Bei einer Dachneigung von 52 bis 90° reicht dazu ein 98 cm langes Fenster aus, bei geringer geneigten Dächern (41 bis 54°) ist dagegen ein Fenster mit einer Länge von bis zu 1,4 Metern empfehlenswert.
  • Klapp-Schwingfenster können auch weiter oben angebracht werden, sodass die Unterkante erst bei 1,2 Metern liegt. Bei einer steilen Dachneigung (ca. 38 bis 55°) ist dazu eine Fensterhöhe von 98 cm ausreichend, bei Dächern mit einer geringen Neigung (25 bis 35°) sollte eine Fensterlänge bis zu 1,4 m gewählt werden.

4. Lichtflächenplanung
Neben dem klassischen Dachfenster gibt es weitere Möglichkeiten, den Lichteinfall zu optimieren:  

  • Panorama-Dachfenster: Mit einem besonders großen Fenster fangen Sie viel Licht ein. Besonders geeignet für die Ost- oder Westseite einer Wohnung.
  • Zusatzelement: Mit einem “kleinen” Fenster unterhalb des Hauptdachfensters ermöglichen Sie auch Kindern freie Sicht nach außen und sorgen für besonders viel Lichteinfall.
  • Mehrere Fenster nebeneinander: Durch besonders große Fensterflächen, zum Beispiel durch die Kombination mehrerer Fenster nebeneinander, wirken Dachräume besonders groß und freundlich.


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